Zero waste Kein Abfall: keine Menschen, kein Planet

 

Da wir nicht bereit sind, zwischen einer Zukunft ohne Menschen oder ohne Planeten zu wählen, müssen wir alle unsere Produktions- und Konsumgewohnheiten ändern. Und auf europäischer Ebene können wir viel mehr erreichen, wenn wir zusammenarbeiten. Deshalb bin ich so stolz darauf, dass Zero Waste Europe die Global Alliance organisieren konnte von Bürgermeistern an die Vereinten Nationen. Am 27. November schickten nicht weniger als 900 Bürgermeister aus 50 verschiedenen Ländern ein Schreiben an den Präsidenten der UN-Generalversammlung, in dem sie ihn aufforderten, einen Hinweis auf abfallfreie Städte in die Agenda für nachhaltige Entwicklung aufzunehmen, die nächstes Jahr verabschiedet werden soll.

Dieser Aufruf zum Handeln zeigt einmal mehr, dass abfallfreie Städte nicht mehr die Ausnahme sind, sondern dass sie kommen werden.

Und sie können eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, uns auf den Weg zu nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern zu bringen. Setzen wir also die Abfallvermeidung auf die Tagesordnung der internationalen Debatte! Als Exekutivdirektor von Zero Waste Europe möchte ich mich abschließend bei unserem Mitglied Zero Waste France für die Organisation dieses ersten Treffens abfallfreier europäischer Kommunen im Pariser Rathaus bedankenam 4. und 5. Dezember.

Null Abfall ist kein abstraktes Ziel mehr, sondern praktische Realität: kein Wegwerfen von Recyclingmaterial in die Restmülltonne mehr; keine Wasserverschwendung mehr, weil niemand zu Hause ist, wenn es Zeit zum Aufräumen oder Reparieren ist! Der nächste Schritt für diese Städte besteht darin, ihre Abfälle nicht mehr zu deponieren, sondern alle biologisch abbaubaren Siedlungsabfälle in Kompostierungsanlagen zu verarbeiten, die sie durch anaerobe Vergärung oder Verbrennung zu Kompost machen. Und auch wenn wir stolz auf das sind, was unsere Mitglieder und Partner in ganz Europa bereits erreicht haben, sollten wir hier nicht stehen bleiben… Wir müssen jetzt noch weiter gehen: keine Verunreinigung von Primärmaterialien mit Schadstoffen während ihres gesamten Lebenszyklus (Gewinnung, Produktion, Verwendung und Entsorgung) mehr, keine restmüll auch am Ende seines Lebenszyklus!

Nicht mehr und nicht weniger als 70 % der gesammelten kommunalen Haushaltsabfälle bis 2020 zu entsorgen, keine Deponierung und keine Verbrennung: Das sind die Kernprinzipien, die 2012 von den Mitgliedern und Partnern von Zero Waste Europe festgelegt wurden. Dabei handelt es sich nicht um ein abstraktes Ziel, sondern um einen pragmatischen Weg zur Gestaltung unserer zukünftigen Städte. Es erfordert jedoch Veränderungen in der Industrie, die auf lineare, vom Individualismus geprägte Verbrauchsmuster ausgerichtet ist. Es bedeutet, die Lieferketten zu überdenken und umzustrukturieren, so dass alle Materialien, Komponenten oder Produkte am Ende ihrer Nutzungsdauer wiederverwendet oder in neue Wertströme zurückgeführt werden können – um keinen Abfall mehr zu produzieren…. Wir müssen jetzt noch weiter gehen: keine Verunreinigung von Primärmaterialien mehr mitschadstoffe während ihres gesamten Lebenszyklus, keine Deponierung oder Verbrennung mehr am Ende des Lebenszyklus eines Materials – kein Restmüll, nicht mehr und nicht weniger als 70 % Verwertung/Recycling bis 2020.

Die Abfallvermeidung ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil der Null-Abfall-Gleichung, aber sie muss gestärkt und der Wiederverwendung und dem Recycling gleichgestellt werden. Nur wenn wir uns für eine abfallfreie Gesellschaft einsetzen, können wir zu Botschaftern für die Vermeidung von Umweltverschmutzung werden! Um eine wirksame Politik zugunsten von Zero Waste Europe Mitgliedsnetzwerken zu entwickeln, brauchen Sie starke lokale Regierungen, die sich voll und ganz für diese Vision einsetzen. Unsere Mitglieder haben gezeigt, dass mit politischem Willen, einer offenen Einstellung und Geduld “Null” nicht länger etwas Abstraktes ist, sondern etwas Erreichbares innerhalb unsererlebensdauer.

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